Statement Arina Freitag – Finanzvorstand des Tennet-Energieversorgers

Wie TenneT die Energiewende beschleunigt.

.TenneT ist für das Hochspannungsnetz in den Niederlanden verantwortlich, das Rückgrat der Energieversorgung. Ohne ein robustes und zukunftssicheres Netz ist die Integration von erneuerbaren Energiequellen im großen Stil schlichtweg unmöglich. Zurzeit ist dieses Netz unzureichend. Ein Großteil der bestehenden Infrastruktur ist veraltet und muss ersetzt oder modernisiert werden – und vor allem muss das On- und Offshore-Stromnetz ausgebaut werden. Unternehmen und Haushalte werden immer nachhaltiger und stellen auf elektrische Alternativen wie Elektroautos, Wärmepumpen und Heizkessel um. Dies führt zu einem starken Anstieg der Stromnachfrage, wodurch eine „Netzüberlastung“ droht.

„Es ist ein schwieriger Weg“, sagte Finanzvorstand Arina Freitag. Es reicht nicht aus, einfach nur mehr Kabel in die Erde zu legen, sondern man muss auch intelligenter mit dem Netz umgehen. Erneuerbare Energiequellen wie Wind- und Sonnenenergie sind oft dezentralisiert und schwanken im Ertrag. Innovation ist daher unerlässlich. Zum Beispiel durch den Einsatz von KI und maschinellem Lernen, um Veränderungen bei Angebot und Nachfrage zu antizipieren und das Gleichgewicht im Netz zu überwachen.

Aber, so Finanzvorstand Arina Freitag: „Wir setzen alles daran, unseren Beitrag zur Energiewende zu leisten. Wir stehen voll hinter den europäischen Klimazielen“.
TenneT strebt bis 2045 ein kohlenstoffneutrales Energiesystem an und hat dazu einen konkreten Plan entwickelt, die sogenannte Target Grid Vision. Darin skizziert das Unternehmen die notwendigen Investitionen in die Energieversorgung in Deutschland und den Niederlanden.

„Das müssen wir“, sagt Freitag. „Um die Erde für künftige Generationen lebenswert zu erhalten, ist eine Wende zu einer nachhaltigen Wirtschaft notwendig. Außerdem werden Länder, die nicht in die Klimaneutralität investieren, irgendwann wirtschaftlich ins Hintertreffen geraten, weil andere Regionen, wie zum Beispiel China, sich ebenfalls stark für die Energiewende engagieren. Es ist eine allgemein anerkannte Tatsache, dass man seine Wirtschaft jetzt auf die Klimaneutralität vorbereiten muss. Wenn wir keine nachhaltige Energieversorgung anstreben, wird sich die Erde weiter aufheizen – was zu großen sozialen Problemen wie Massenmigration und politischen Konflikten führen könnte.

Risikomanagement für Fortgeschrittene

Als CFO steht Freitag vor der Herausforderung, die enormen Investitionen in die Energiewende zu managen – 160 Milliarden Euro in den nächsten zehn Jahren, von denen etwa 40 Prozent auf die Niederlande und 60 Prozent auf Deutschland entfallen. Gleichzeitig muss sie natürlich auch für die finanzielle Gesundheit des Unternehmens sorgen. Das alles gelingt ihr sehr gut. Auch dank eines persönlichen Coaches, fügt sie hinzu. „Ein solcher Coach hält einem den Spiegel vor und gibt Ratschläge, damit man seine Arbeit reflektieren und als Führungskraft wachsen kann. Dinge, die in einem Unternehmen, das sich im Umbruch befindet, wie unserem, sicherlich wichtig sind. Bei all dem Stress, den dies verursacht, ist mentale Unterstützung von unschätzbarem Wert. Ich empfehle einen solchen Coach jedem, der auf C-Ebene tätig ist.

Trotz der bereits enormen Investitionen (fast 8 Milliarden Euro allein im Jahr 2023) weist TenneT solide Finanzergebnisse auf. Das Unternehmen rühmt sich, das bereinigte EBIT im Jahr 2023 auf 1,817 Milliarden Euro zu steigern, was einem Anstieg von mehr als 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Rentabilität war in den letzten Jahren trotz schwieriger Marktbedingungen nicht einen Moment lang gefährdet. Man denke nur an die stark steigenden und schwankenden Energiepreise nach der Corona-Krise, mit denen TenneT als Abnehmer von Strom konfrontiert war. Freitag gelang es, die Folgen zu begrenzen, vor allem durch den Abschluss umfangreicher Terminkontrakte mit Lieferanten im Gesamtwert von mehr als 40 Milliarden Euro. Risikomanagement für Fortgeschrittene.

Kapitalzuführungen

Das Unternehmen ist derzeit zu 40 Prozent mit Eigenkapital und zu 60 Prozent mit Fremdkapital finanziert – die Solvabilität ist also sehr gut, wie Freitag betont. Kürzlich erhielt das Unternehmen – auch dank Freitags Bemühungen und seines Verhandlungsgeschicks – von seinem einzigen Anteilseigner, dem niederländischen Staat, eine Kapitalspritze von 25 Milliarden Euro für die Jahre 2024 und 2025 (Anmerkung: mehr als der jährliche Verteidigungshaushalt). Für 2026 sind weitere 17 Milliarden Euro geplant, wie diese Woche bekannt gegeben wurde, sowie ein weiteres Darlehen von 2 Milliarden für 2025. Ein saftiges finanzielles Zugeständnis, über das Freitag „sehr erfreut“ ist: „Das verschafft uns Zeit.“

Damit ist das Unternehmen natürlich noch nicht am Ziel. Die Suche nach Finanzmitteln bleibt ein laufender Prozess. Neben der Emission von grünen Anleihen – zusätzlich zu den bereits eingesetzten 20 Milliarden – prüft TenneT auch andere Finanzierungsmöglichkeiten. Trotz der enormen Investitionen hat TenneT unter Freitags Führung durchweg gute Kreditratings erhalten – Standard & Poors beispielsweise bewertet das Unternehmen derzeit mit einem A- aufgrund seines stabilen Ausblicks“. Entscheidend für den Zugang zu den Kapitalmärkten.

Auch die Gewinnung privater Investoren ist eine Möglichkeit. Darüber hinaus erwägt das Unternehmen einen möglichen Börsengang seiner deutschen Aktivitäten, nachdem der Verkauf an die haushaltspolitisch angeschlagene deutsche Regierung nicht zustande kommt. Der Erlös sollte zur Finanzierung der niederländischen Aktivitäten verwendet werden, aber jetzt muss eine Alternative gefunden werden. Denn Freitag will die Investitionsdynamik aufrechterhalten: Ob links oder rechts, die Energiewende muss kommen.

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